Die TV-Turnfahrt

Für einmal begann unsere Turnfahrt nicht bereits in aller Herrgottsfrühe, nein, erst um halb zehn bestiegen wir in Thalheim den Zug Richtung Stein am Rhein. Die 24 Turnerinnen und Turner waren bereits alle wach und munter und so verging die Zugfahrt wie im Fluge. In Singen wurden wir mit Shuttletaxis abgeholt, wobei einige das Glück hatten, mit einem Oldtimer ans Ziel chauffiert zu werden. Dieser sorgte für grosses Aufsehen bei den Passanten rundherum. Auf der «Erlebnisranch Lochmühle» wurden wir mit leckeren, ofenfrischen Brezeln und Landjägern empfangen. Die Lochmühle teilten wir uns mit einigen anderen interessanten Charakteren. Darunter: «Scheisse, ich bin Tobi» – Junggeselle, welcher mit Kollegen seinen Polterabend feierte, eine junggebliebene Gruppe Blasmusikanten und zig Tiere. Besonders die winzigen Babyschweine entlockten den weiblichen Teilnehmern hier einige «Ooohs» und «Jööös» und die Papageien Mango & Coco zogen alle Blicke auf sich.

Nach der Stärkung begrüsste uns unser Guide Dirk und führte uns sogleich auf die Quadbahn. Einen Crashkurs später sassen wir schon mit Helm und Brustpanzer ausgerüstet auf den Quads. Zuerst drehten wir ein paar Runden auf der kleinen Bahn um mit der Steuerung warm zu werden.

Danach ging es für alle Ü18 weiter auf einen grossflächigen Parcours mit vielen Hügeln, Steilwandkurven und auch langen, geraden Strecken, die zum Vollgasgeben einluden. Es bereitete allen viel Spass, auch denjenigen, die zuweilen etwas neben der Strecke standen. Nachdem die Quads wieder eingestallt waren und wir uns den Staub von den Kleidern geklopft hatten, ging es nach einer kurzen Rast weiter im Programm. Jeder von uns wurde mit einem Klettergstältli ausgerüstet. Dirk und Momo führten uns auf einen Turm, von dessen Spitze wir mittels einer Seilrolle auf die andere Seite der Schlucht flitzten konnten. Vier verschiedene solche «Flying Foxes» galt es nun auf dem Gelände auszuprobieren. Ohne Pause ging es direkt weiter zum Abseilen. 40m an einer Felswand hinab, jeweils zu Viert. Nachdem wir auch dieses Abenteuer überstanden hatten, genehmigten wir uns ein Bierchen und plauderten gemütlich bis das Abendessen bereit war. Dieses zog sich über drei Stunden hin und sorgte für sehr geteilte Meinungen. Während am einen Tisch alle das Rumpsteak lobten, fanden die anderen es «zu blutig », «zäh» und «ungeniessbar». Die darauffolgende Diskussion darüber, wie Fleisch denn nun richtig zubereitet werde, zeigte: Essen ist eben doch Geschmackssache. Beim Warten auf das Dessert machten einige von uns dann zur allgemeinen Erheiterung noch ganz neue Erfahrungen. Details behalten wir hier für uns 😉

So gestärkt zog es dann nach und nach alle zum Scheunenfest, an dem ein DJ auflegte und Getränke zu deutschen Preisen angeboten wurden. Es wurde ein ausgelassener Abend. Manche überraschten mit ihren Tanz-Skills und auch wenn unsere Songwünsche vom DJ nicht erfüllt wurden, war die Stimmung super. Gegen drei Uhr morgens fanden auch die Letzten den Weg zurück ins Massenlager. Dies jedoch über einen kleinen Abstecher zum Straussengehege, mussten wir uns schliesslich überzeugen, dass der Strauss, welcher Ralf die Zigarette direkt aus der Hand geklaut und hinuntergeschluckt hatte, noch am Leben war.

Natürlich konnten die späten Heimkehrer auch dieses Mal nicht leise im Dunkeln ins Bett schleichen, sondern mussten bei vollem Licht noch einen Mitternachtssnack einnehmen, den Rucksack durchwühlen oder ein Gute-Nacht-Lied zum Besten geben. Irgendwann lagen dann aber doch alle in ihren Betten und träumten.

Am nächsten Morgen erwartete uns ein grosszügiges Frühstücksbuffet, an dem wir kräftig zulangten, bevor wir uns von der Lochmühle verabschiedeten und zurück an den Bahnhof gefahren wurden. Mit dem Zug ging es nach Schaffhausen, wo wir auf das Schiff umstiegen. Dabei wurde auch schon die erste Weissweinflasche geöffnet und ausgeschenkt- an alle, welche ihr persönliches Glas dabei hatten. (Ein Muss auf der Turnfahrt!) Die Schifffahrt nach Diessenhofen gestaltete sich dank der fleissig gespielten «Hoseabe» -Runden als sehr kurzweilig.

Auf dem Festland angekommen, ging es dann zu Fuss weiter bis nach Stein am Rhein. Leider hatten wir an diesem Tag etwas weniger Wetterglück. Ein schwacher, aber steter Regen setzte ein und schlug auf die Stimmung Einzelner der durchnässten Wanderer. Dem darauf folgenden Jammern wurde entgegengehalten, welche Strapazen (in Form von Kilo- und

Höhenmetern) an der letztjährigen Turnfahrt zu bewältigen gewesen waren(*Säntis). Am Ende verloren einige den Anschluss an den Rest der Gruppe, tauchten aber glücklicherweise im reservierten Restaurant gesund und munter wieder auf. Gemeinsam genossen alle ihre wohlverdiente Pizza und bestiegen danach den Zug nach Hause.

Ein Herzliches Dankeschön an Joy und Nadine für das Organisieren dieser tollen und erlebnisreichen Turnfahrt!

Sheila Graber

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