Seniorenferien: Reise an die Lenk

Nachdem Susanne Brandenberger alle Feriengäste eingeladen hatte, steuerte sie uns mit ihrem bequemen Car dem Berneroberland zu. In Spiez kehrten wir zum Mittagessen ein. Etliche von unsern Senioren fühlten sich dort sofort heimisch, denn sie verbrachten dort vor ein paar Jahren ihre Ferien. Wir hatten auch noch genügend Zeit, uns an dem milden Tunerseestrand zu verweilen. Die angebundenen Schifflein schaukelten als das stattliche Tunerseeschiff den Hafen verliess. Gerne hätte man eine Seefahrt genossen, aber unsere Fahrt ging weiter. Ruhig schlängelte sich unser Car durch das wunderschöne Simmental. Goldgelb blühten die Wiesen, bespickt mit den bunten Simmentalerkühen. Schmucke Chalets zieren die Hügel. Im Hotel Krone in der Lenk begrüsste uns freundlich Herr und Frau Messerli. Wir durften uns um gar nichts kümmern, es wurde alles gemacht. Beim Begrüssungstrunk wurde uns die Lenk und das Hotel vorgestellt, und somit sind auch schon unsere Koffer auf die gemütlichen Zimmer gebracht worden. Juhui! wir sind in den Ferien!

Der Betelberg gehörte uns ganz alleine, die Wintergäste sind heimgegangen und die Sommerausflügler waren noch nicht da. Von den gelb blühenden Löwenzahnwiesen fuhren wir hinauf, plötzlich sind die Wiesen voll von Schlüsselblumen, Storchenschnabel und einigen Ankebälleli. Zuoberst sind Krokusse und Annemonen zu sehen, der Schnee war erst seit kurzem weg. Das Bergrestaurant öffnete für uns die Gaststube und buk extra für uns feine Nussgipfel auf. In der Hochsaison bewirteten sie über 800 Gäste an einem Tag. Heute waren wir nur 32 Senioren, doch wir wurden freundlich bewirtet.

Das Lenkerseeli war ein beliebter und angenehmer Spaziergang. Es war erholsam sich auf ein Bänklein zu setzen und das wunderbare Bergpanorama des Wildstrubels zu geniessen. Es lag noch viel Schnee. Kurzweilig war es den Taucherli und den vielen zahmen Entlein zuzuschauen. Ansonst liegt die Lenk im Tiefschlaf, überall waren die Fensterläden zu, keine Bergbahn bewegte sich, es war sehr ruhig.

Ganz nobel, mit einem Vier-Rad-Velo wurde unser Herr Pfarrer Morand von der Bahn abgeholt. Unsere Leiterinnen traten kräftig in die Pedalen, das war ein Überraschung. Daniel Morand besuchte uns einen Tag und begleitete uns auf der Fahrt nach Montreux. Das war der Höhepunkt von den Ferien, die Fahrt im Panoramawagen, wo unsere Plätze schon vorbestellt waren. Die blühenden Wiesen, überall Kühe auf der Weide, Gstaad brüstete sich mit seinem Palace Hotel. Unser Zug fuhr um viele Ränke, Tunnels und durch eine bezaubernde Gegend, und dann ein lauter Ausruf: «Schau her die Narzissen!» Die Wiesen waren übersäht mit den zauberhaften Blumen. Das hatte ich wirklich noch nie gesehen. Ein langer Tunnel und dann ein Rank und schon winkte uns die Familie Décurey zu, die dort daheim sind. Dann das Staunen auf den Genfersee und Montreux.

Nach dem Mittagessen das schon hergerichtet war für uns, blieb noch genügend Zeit die wunderschöne südliche Promenade mit den Palmen am Genfersee zu geniessen. Unsere Leiterinnen waren sehr besorgt, dass es allen gut geht und sie ihre Schäfchen wider beisammen hatten zur Heimfahrt. Daniel Morand überraschte uns am Abend mit einem Film aus den 50er Jahren, eben aus unserer Jugendzeit. Manch einem kam die harte Handarbeit in Haus und Feld wieder hoch. Der Film wurde auf dem Hof von Willi Peter gedreht. Wie waren wir da noch jung, wo blieb auch unsere Zeit? Da sahen wir noch wie gepflügt und gesäht wurde mit den Pferden. Mit Gabel und Rechen die Bäuerin.

Gar herrlich waren die «Puppenfelder» anzusehen. Früher wurde der Weizen geschnitten, zu Garben gebunden und diese dann zum austrocknen zu «Puppen» zusammengestellt. Wir hatten die Bilder sehr genossen und gingen mit vielen Erinnerungen ins Bett. Wir danken Daniel Morand für den schönen Filmabend.

Wenn man in der Lenk in den Ferien ist, darf doch der Besuch der Simmenfälle nicht fehlen. Wild sprudelte das klare Gletscherwasser über die Felsschlucht herunter. Der Aufstieg war nicht zu empfehlen, da erst noch Regen fiel, war es glitschig. So vergnügten wir uns im Restaurant bei Kaffee und Coupe. Einige nahmen den Heimweg zu Fuss auf, denn das Wetter war maximal zum Wandern.

Am Samstag war das Schwingfest in der Lenk angesagt. 220 Schwinger aus der ganzen Schweiz massen ihre Kräfte im Sägemehl. «Gwunderige» erhaschten einige Blicke auf den Schwingplatz und bekamen etwas mit von der Atmosphäre. Doch Otti verfolgte das ganze Schwingfest von der Tribüne aus. 2500 Fans waren zum Schwingfest angereist, das gab Betrieb für die Lenker.

So viele schöne Erlebnisse und Momente durften wir alle aus unseren gut organisierten Seniorenferien nach Hause nehmen. Unseren Leiterinnen, Friedi Mathis, Christine Jordi, Myrta Rohner und Brigitte Wettstein möchten wir ein Kränzlein winden und viel mal danken für ihr Bemühen.

Wir alle konnten wohl behütet die Heimfahrt mit Susanne Brandenberger geniessen, die uns wieder abholte und uns durch das schöne Emmental in unsere heimatlichen Gefilde, das Weinland, brachte. Diese Ferien bleiben uns in guter Erinnerung und wir werden noch lange davon zehren.

Annemarie Häusler, Schneit Altikon

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