Fairplay an der Schule

Ein konstruktiver, fairer Umgang untereinander ist ein Dauerthema an einem Ort wie der Schule, in der ganz viele verschiedene Kinder aufeinander treffen. Hier in Thalheim sprechen wir zum Glück nicht von Missständen im sozialen Umgang, wie wir sie in den vergangenen Monaten immer wieder via Medien in die Stube geliefert bekamen. Und trotzdem steht die Auseinandersetzung mit dieser Thematik auch im Sinn einer Prävention an unserer Schule an wichtiger Stelle.

Im vergangenen Februar und März haben wir an allen Stufen, vom Kindergarten bis zur sechsten Klassen gemeinsame Aktivitäten zu diesem Thema durchgeführt. Wir haben mit den Kindern über grobe Gewalt im Allgemeinen, welche die Kinder meist aus verschiedenen Medien kennen, gesprochen. Hauptsächlich haben sie sich aber über ihre alltäglichen Erlebnisse von Ausgrenzungen und Verletzungen Gedanken gemacht. Die Kinder haben gezeichnet und darüber geschrieben. In Rollenspielen haben sie geübt, wie sie sich wehren und wie und wo sie sich notfalls Hilfe holen können. Wichtig während dieser Projekttage waren uns auch die gemeinsame Erfahrung in einer kleineren, altersdurchmischten Gruppe, in der die Kinder verschiedene Aufträge miteinander lösen mussten und nur durch eine gute Zusammenarbeit das Ziel erreichen konnten.


Die Gedanken und Zeichnungen der Kinder wurden den Eltern in einer kleinen Broschüre vorgestellt. In folgenden vier Bereichen haben wir die Eltern um Rückmeldungen gebeten. Herzlichen Dank dafür! Sie helfen uns auf unserem Weg Richtung Verbesserung des Schulklimas weiter. Hier eine grobe Zusammenfassung:

Wie erleben die Eltern das soziale Miteinander der Schule Thalheim?

Die meisten Eltern erleben das soziale Klima der Schule im Grossen und Ganzen konstruktiv, die Konflikte als normal. Andere Eltern beobachten einen allgemein mangelnden bis fehlenden Respekt und empfinden den Umgang untereinander als eher rau, stufen das Schulklima als schwierig ein und erleben immer wieder Situationen, in denen Stärkere Schwächere plagen.

Was macht die Eltern besonders betroffen?

Schlechte Erlebnisse der eigenen Kinder, die Ausgrenzung einzelner Schüler durch ganze Schülergruppen, Gewalt, die zu Hause stattfindet, grössere Schüler gegen kleinere Schüler, materieller Gruppendruck (Handy, MP3-Player…), das Erkaufen von Freunden, die Wortwahl der Schüler, rassistische Äusserungen, Beschuldigung immer gleicher Kinder, Schule mit zu vielen Regeln, die Fehleinschätzung anderer Eltern (ihre Kinder betreffend), zu grosse Einmischung der Eltern, tätliche Angriffe trotz Pausenaufsicht.

Ideen und Wünsche, wie die Schule helfen kann:

laufend am Thema bleiben, Themen wie Provokation ansprechen, Kommunikation üben, gemeinsame Aktivitäten, soziale Einsätze mit Behinderten u/o Randständigen, Pausenplatzspiele fördern, Klassenrat der SchülerInnen, Aufsicht der Lehrpersonen und das konsequente Durchsetzen der Regeln, vermehrte positive und negative Meldungen an die Eltern, Strafnachmittage, Verbot von Handys und elektronischen Geräten.

Ideen der Eltern, was sie zum guten Miteinander der Kinder beitragen können:

Vorbild sein, respektvoller Umgang pflegen, sich nicht immer sofort einmischen, sich Zeit nehmen für gemeinsame Erlebnisse und Gespräche, Grenzen setzen und Werte vermitteln, Computer- und Fernsehkonsum kontrollieren, Schulregeln zu Hause besprechen und teilweise übernehmen, Erlebnisse und Beobachtungen der Kinder thematisieren und Verhaltensweisen besprechen, professionelle Hilfe holen, wenn man nicht mehr weiter weiss, aggressive und unfaire Verhaltensweisen ablehnen.


Die Meinungen der Eltern sind vielfältig und teilweise ganz unterschiedlich. Der Wunsch nach einem konstruktiven Umgang liegt der Schule und den Eltern aber gemeinsam am Herzen. Die Arbeit daran braucht beide Seiten und Fortschritte diesbezüglich sind nur durch eine gute Zusammenarbeit möglich. Wir bleiben in der Schule am Ball. Im ersten Quartal des neuen Schuljahres werden in allen Klassen weitere Aktivitäten in diesem Bereich durchgeführt.

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