Grussbotschaften der Dorfposcht-Veteranen

Zu der hundersten Ausgabe der Dorfposcht haben ehemalige Mitarbeiter kurze Grussbotschaften übermittelt.

Grund für mein Mitmachen bei der Geburt der Dorfposcht war der Wunsch, in bescheidenem Rahmen beim Aufbau von etwas Neuem an meinem Wohnort mitzuwirken. Journalistisch gesehen eher ein «Quereinsteiger», beschränkte sich meine Hilfe auf fotografische Tätigkeit (vor allem Titelbilder) sowie das Lektorat.


Persönliche/private Gründe führten 1994 zu meinem Austritt aus dem Redaktionsteam.


Nicht nur die Einwohnerzahl, auch die Dorfposcht hat sich in den letzten Jahren doch stetig entwickelt, und dies nicht nur umfangmässig. Die Beiträge sind meist «süffig» zu lesen und das Layout ist der heutigen Zeit angepasst. – Schade nur, dass, wie schon früher, aus der Bevölkerung wenig Wünsche/Anregungen/Ideen einfliessen. Da freute mich z.B. das Veto für einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs; im letzten «Gedankenflug» von Ursy Trösch postuliert.


Dem heutigen Redaktionsteam möchte ich für die jahrelange akribische Arbeit danken welche für das Erstellen und Erscheinen dieser Zeitung nötig war – und noch sein wird. Ein bisschen kenne ich das ja noch aus eigener Erfahrung.

Annie und Hansruedi Frauenfelder (bis Frühjahr 1992)

Im Aargau sind zwei Liebi …

Wir gratulieren der Dorfposcht zur 100ertsten Ausgabe! Noch stets erhalten und lesen wir gerne die Dorfposcht und staunen über die Beständigkeit der Redaktionsmitglieder der ersten Stunde, Christine und Walter Jordi und Jakob Roduner. Grossartig, wie die Drei am Projekt weiterarbeiten, herzlichen Dank!


Das echt interessante damals am Projekt Dorfposcht war die Zusammenarbeit von Zuzügern (Fam. Fisch und wir zum Beispiel) und alteingesessenen Thalheimerinnen und Thalheimern. So lernten wir die Gemeinde kennen und durften auch manchmal ein Fenster öffnen und etwas frische Luft einlassen. Lustige Episoden (die Motzlers!) und interessante Begegnungen zum Beispiel mit Interview-Partnern bleiben in Erinnerung.


Die Zukunft? Wir wünschen der Dorfposcht-Redaktion viel Freude und Kraft für Ihre wertvolle Arbeit. Auch wünschen wir Mut, immer wieder die Menschen ins Zentrum zu stellen: Neben Amtlichem und Inseraten sollte Platz sein für persönliches und Persönlichkeiten aus Thalheim und Gütighausen. Die Ortschaft wächst ja stark, da ist doch bestimmt die Dorfposcht ein gutes Mittel um sich kennen zu lernen. Wie am Anfang!


Beste Wünsche und die Hoffnung auf weitere hundert Gedankenflüge haben die zwei Lieben.

Matthias Schüssler (bis Januar 2000)

Gratulation aus Winterthur zur grossen Hundert! Ich war von Ausgabe 1 bis 49 Redaktionsmitglied und erinnere mich an eine spannende Zeit. An Sitzungen, die ausnahmslos immer bis spät in die Nacht gedauert haben und bei denen wir nicht nur über die nächste Ausgabe, Artikel, Fotos und Leserbriefe, sondern auch über Gott und die Welt und viele andere Themen diskutiert haben. Das Layouten hat mich manches Wochenende gekostet, mir dafür Erfahrung als «Blattmacher» eingebracht. Die hat sich bei meinem Job als wertvoll erwiesen.


Darum fühle ich mich der Dorfposcht verbunden und betreue weiterhin die Website dorfposcht.ch, obwohl mir die Zeit dafür fehlt. Als Webmaster weiss ich genau, wie wichtig die Dorfposcht für das Dorfleben ist – dazu reicht ein Blick ins Suchprotokoll. Es zeigt, wie vielfältig das Informationsspektrum ist, das die Dorfposcht seit hundert Ausgaben auf Papier und seit 65 Ausgaben im Internet liefert. Sie hat sich als zuverlässiger Chronist des Dorflebens bewährt.


Ich soll aber nicht nur eine Laudatio halten, sondern darf auch Anregungen äussern. Die mitunter doch zahlreichen Rechtschreibfehler wären vermeidbar. Mir fehlt der frische Wind; vor allem, was die Gestaltung angeht. Wo doch sogar die altehrwürdige NZZ Anfang 2006 das Layout renoviert hat! Dass Ihr 2008 endlich Menschen auf dem Titelbild abbildet, gefällt mir gut; noch lieber würde ich grosse Portraits sehen. Toll ist Ursy Tröschs Rubrik; ihre persönlichen Beobachtungen runden die Dorfposcht bestens ab. Vielleicht könnt Ihr noch einen Kolumnisten an Bord holen? Jemanden aus einer Behörde, der das politische und «offizielle» Geschehen kommentiert?

Marlies Schwarz (1995 – November 2001)

Mein Wirken für die Dorfposcht geht auf die Jahre 1995 – 2001 zurück. Die Entwicklung im Medienbereich war seither geprägt von immer mehr Technologie; ein angenehmer Fortschritt für ein Redaktionsteam. Dank Korrekturprogrammen müssen nicht mehr seitenweise Texte nach Fehlern abgesucht werden.


Dank E-Mail muss ein Beitrag nicht mehr schön ausgedruckt der Redaktion überbracht werden. Fotos können mühelos in einen Textbeitrag eingefügt werden, das Fehlerrisiko wird dadurch erheblich kleiner. Was aber unverändert geblieben ist: Die Texte müssen noch immer selber abgefasst werden. Hier verbirgt sich eine Menge Arbeit, die keine Maschine abnehmen kann. Ideen entstehen nicht einfach auf Knopfdruck. Gut so. Vieles geht zwar heutzutags ohne menschliches Zutun. Maschinen übernehmen Knochenarbeit, Menschen werden immer mehr zu Konsumenten. Ich möchte jedenfalls meine Zeit im Redaktionsteam nicht missen, denn wenn man selber mal Produzent war, versteht man den Aufwand, der hinter einer fertigen Dorfposcht steckt.


Es ist doch in mancher Hinsicht so: Wer Fertiggerichte im Supermarkt kauft, verliert den Bezug zur Arbeit, die früher unsere Mütter mühsam erledigen mussten. Nur wer selber auch mal einen Hintergrundjob ausführen musste, weiss das Endprodukt zu schätzen. Unter diesem Aspekt würde es vielleicht dem einen oder anderen Firmenchef nicht schaden, auch mal die Arbeit seiner Hilfsarbeiter zu übernehmen.


In diesem Sinne herzliche Gratulation zur 100. Ausgabe der Dorfposcht.

Erika Fisch (bis Ende 1994)

Liebe Dorfposcht


Als deine Geburtshelferin und Mitgestalterin deines Angesichts und Inhalts während deiner ersten Jahre gratuliere ich dir herzlich zu deiner 100. Ausgabe. Du hattest eine zähe, aber keine Zangengeburt. Die Redaktionsmitglieder der ersten Stunde schenkten dir viel Idealismus, Zeit und auch Mut. Du warst beileibe nicht überall willkommen, vereinzelt sah man in dir gar eine Gefahr. Du könntest ja Dinge beim Namen nennen, die man lieber nicht lesen wollte, gar frech werden und den Behörden an den Karren fahren. Tatsächlich verdankst du dein Entstehen einer Prise Wut über gewisse Dorfeigenlebenmachenschaften, zum Beispiel die damalige Art und Weise, Behördenwahlen durchzuführen. Du wolltest keine geheimen Drahtzieher und Königsmacher für bescheiden qualifizierte Kandidaten mehr, sondern eine Plattform bieten, wo sich alle Bewerberinnen und Bewerber persönlich vorstellen sollen, mit Bild und selbst verfasstem Kommentar. Das war völlig neu und stiess nicht überall auf Begeisterung. Am Anfang gabs noch Kandidaten, welche weder Bild noch Ton von sich gaben und du dann an deren Stelle ein leeres Quadrat nur mit dem Namen darunter – so quasi ein Grabstein – veröffentlicht hast. Peinlich wars für den Betroffenen und ziemlich frech von dir. Anfangs geisterten auch die Motzlers – gezeichnete Figuren – durch deine Seiten mit witzig-kritischen Kommentaren zum Dorfalltag. Deine grossen Schwestern Landbote und Tagesanzeiger berichteten sogar einmal über dich und nach all den Jahren weckst du sicher keine Ängste mehr, du erfüllst deinen Zweck, bist informativ, bist deutlich dicker geworden über die Jahre, bist gar online gegangen, was alles wohl auf deine Daseinsberechtigung und gar gewisse Beliebtheit schliessen lässt. Auf mich wirkst du heute etwas brav, mit deinen Kochrezepten und Witzecken, aber das soll beileibe keine Kritik sein. Ich weiss wie viele Stunden nötig sind um dich immer wieder neu herzurichten, dir Inhalt zu geben und ich weiss auch, dass die Redaktionsstube nicht mit Freiwilligen überrannt wird. Deshalb danke ich den heutigen Redaktionsmitgliedern herzlich für ihre Arbeit, dass sie dich, liebe Dorfposcht am Leben erhalten, mit gutem Inhalt füllen und dich vielleicht auch ab und zu mal wieder ein bisschen frech werden lassen. Ich wünsche dir noch viele Ausgaben und den Machern Ausdauer, Freude und auch mal ab und zu einen Dank von den Lesern für den Einsatz.

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