Zum Titelbild: Spargel

Die Spargelpflanze (Asparagus officinalis) gehört zu den Liliengewächsen, wie auch Zwiebel, Schnittlauch, Knoblauch und Lauch.

Grün und Bleichspargel sind an sich gleich. Der Bleichspargel wächst unterirdisch, und bleibt daher weiss, der Grünspargel wächst über der Erdoberfläche, und bekommt dadurch Sonnenlicht und durch das Chlorophyll wird die grüne Farbe gebildet. Grünspargel ist im Geschmack kräftiger und enthält mehr Vitamine und Mineralstoffe.

In der Schweiz wird hauptsächlich der Grünspargel angepflanzt, weil er was Boden und Klima anbelangt, weniger anspruchsvoll ist.

Man nimmt an, dass der Spargel aus dem Mittelmeerraum stammt, und mit den Römern nach Europa kam. Im nördlichen Europa ist der Spargel erst seit wenigen Jahrzehnten populär.

In südlichen Regionen wächst noch der wilde Spargel, eine dünnere Sorte, die aber einen sehr kräftigen Geschmack haben.

Hippokrates, griechischer Arzt und Mitbegründer der klassischen Medizin, bezeichnete den Spargel erstmals als Heilpflanze. Auch in den Klöstern war der Spargel sehr beliebt.

Die alten Griechen nannten die Pflanze «asparagos» was so viel heisst wie junger Trieb. Die alten Griechen weihten den Spargel der Liebesgöttin Aphrodite.

Bei den Römern galt der Asparagus als Gewächs für Genuss und Liebeskraft. Marcus Portius Cato ein Schriftsteller für Ackerbau, gab genaue Anweisungen wie der Spargel anzubauen sei. Er nannte den Spargel «Schmeichelei des Gaumens».

Der Sonnenkönig, Ludwig XIV, verlangte den Spargel das ganze Jahr geniessen zu können. Daher hat der königliche Gärtner Jean de La Quitinie ein geschütztes Anbausystem entwickelt das einen fast ganzjährigen Ertrag erlaubte. Bis zum 19. Jahrhundert war der Spargel nur für reiche Leute erschwinglich, erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts kam der Durchbruch auch für das normale Volk.

In den letzten 20 Jahren hat der Spargelanbau kontinuierlich zugenommen. Man hat die Werte des Spargels wieder entdeckt, auch suchen die Bauern neue Anbaumöglichkeiten. Die meisten, etwa 180 Spargelproduzenten befinden sich in der Ostschweiz. Gesamtschweizerisch werden ca. 28,85 ha Bleichspargel und ca. 71,73 ha Grünspargel angebaut. Ein grosser Teil der heutigen einheimischen Spargelproduktion geht direkt an den Konsumenten. Der Spargel wird oft direkt ab Hof verkauft, aber auch auf Wochenmärkten.

Das Angebot von Schweizer Spargeln reicht aber für den Schweizer Konsumenten bei weitem nicht, also werden bis zu 6100 Tonnen aus Übersee importiert. Das belastet die Umwelt erheblich.

Aber das ist ein anderes Thema. Die weissen Spargeln werden von Hand ausgegraben (gestochen), meist in den frühen Morgenstunden. Durch diesen grossen Arbeitsaufwand sind die weissen Spargeln teurer als die grünen, die einiges einfacher zu ernten sind.

Von etwa Mitte April bis Ende Juni wird geerntet, dann lässt man die restlichen Spargeln aufschiessen. Die Reservestoffe die im Wurzelstock gebildet werden, sind wertvoll für eine gute Ernte im kommenden Jahr.

Spargeln sind sehr gesund, nur Menschen mit Gicht sollten etwas vorsichtig sein. Spargeln beinhalten nebst Vitaminen E und B, auch Magnesium, Eisen, Kupfer und Mangan, nebst all diesen wertvollen Stoffen bestehen Spargeln aus 92 Prozent Wasser.

Beim Einkauf von Spargeln sollte man auf folgendes achten; Die Spargelköpfe sind fest geschlosssen, grüne Spargeln glänzen, weisse Spargeln sollten möglichst dick sein, die Schnittenden sollten saftig und leicht feucht sein. Spargeln wickelt man zum aufbewahren am besten in ein feuchtes Tuch. Zum einfrieren eignen sich die grünen besser.

Geniessen sie Spargeln, im Bewusstsein, dass es ein sehr wertvolles Lebensmittel ist. Das wie so vieles aus der Natur, auch mit sehr viel Arbeit verbunden ist, bis es auf unserem Tisch zu geniessen ist.

pr

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