Eingesandt: Wie nahe haben Sie es gerne?

Vor Weihnachten kaufte eine riesige Menschenmasse Geschenke und sonstiges in Einkaufszentren ein. Ob es nun einen Monat oder nur einen Tag vor Weihnachten war, das Getümmel blieb sich gleich.

Ehrlich gesagt gehöre ich nicht zu denjenigen, welche Einkaufstouren zu ihren Hobbies zählen. Doch kurz vor den Festtagen stürze ich mich mit Freude in das Gewühl. Die vielen Menschen stören mich überhaupt nicht, denn die gehören doch klar dazu. Ich weiss im Voraus auch schon, dass immer wieder jemand einem im Wege stehen wird. Deshalb macht mich dies auch gar nicht nervös. Auch die langen Warteschlangen an den Kassen ist eine logische Tatsache in dieser Zeit.

Am liebsten besuche ich das Einkaufszentrum dann aber gleich nach den Weihnachtstagen. Nicht, dass sich etwas an der oben beschriebenen Situation geändert hätte, aber die Preise haben sich verändert.

Nur folgende Situation lässt mich aus meiner Ruhe und Gelassenheit bringen: Ich stehe an der Kasse um zu bezahlen. Da bemerke ich, dass die Frau hinter mir mich mit ihrem Ellbogen anrempelt. Sie ist eifrig beschäftigt ihre Ware auf das Laufband zu legen. Ich entferne mich zur Sicherheit einen Schritt von ihr weg. Als ich den Beleg unterschreiben will, steht die Frau doch tatsächlich Schulter an Schulter mit mir. Ich drehe mich zu ihr und frage sie, ob sie für mich unterschreiben will. Nun hat sie realisiert, dass sie mir zu nahe kam. Sie trat verdattert zurück.

Dieses Problem des sich zu nahe kommen, haben grössere Post- und Bankfilialen ideal gelöst. Mit dem Strich am Boden gegenüber dem Schalter bleibt automatisch ein angenehmer Abstand zum nachfolgenden Kunden bestehen.

Ehrlich gesagt, beneide ich auch die Fahrgäste nicht, welche im vollbesetzten Thurbo mitfahren müssen. Zugegeben, die Wagen sind modern und schön bunt. Doch die Sitze sind unverschämt schmal. «Sandwichsitze» wäre meiner Meinung nach die zutreffende Bezeichnung für diese. Also bewegen kann man sich auf diesen nicht mehr ohne den Nachbarn anzurempeln. Zeitung lesen wird schlicht zum Witz. Oder wäre es möglich, dass man damit genau das erreichen will? Sich etwas näher kommen …?

cm

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