Jahresbericht der Kirche

Mein Jahresbericht setzt ein mit der Zäsur des Wechsels von der alten zur neuen Kirchenpflege. Im Mai 2006 fand auf Schloss Sonnenberg die Amtsübergabe in einem festlichen Rahmen statt. Verabschiedet wurden die Kirchenpräsidentin Barbara Keller, die Aktuarin Christina Bär und Elsbeth Helfer, die für die Veranstaltungen verantwortlich war. Diese drei Frauen haben zusammen mit Eugen Morf mehr als vier Jahre die Aufgaben der Kirchenpflege mit nur vier statt fünf Behördenmitgliedern bewältigt. Mit diesem Engagement sind sie wohl öfters an die Grenze der Belastbarkeit gestossen. Für ihren grossen Einsatz danke ich im Namen der Kirchgemeinde noch einmal herzlich.

Erst im letzten Jahr ihrer Amtszeit gelang es, nach langer Suche, ein fünftes Mitglied zu gewinnen. Die neue Kirchenpflege setzt sich heute zusammen aus zwei Mitgliedern mit längerer Behördenerfahrung: Eugen Morf (Liegenschaften und Finanzen) und Walter Jordi (Aktuariat, Jugend) und drei Mitgliedern, die neu in die Behörde gewählt wurden: Monica Boller (Veranstaltungen), Margrit Schwarz (Gottesdienst und Musik) und Conrad Schneider (Präsidium).

Für die drei neu gewählten Mitglieder begann eine intensive Zeit der Einführungskurse, und für das ganze Gremium galt es, sich in vielen Treffen gegenseitig kennen zu lernen. Als sehr ergiebig erwies sich die Verlegung der Sitzungen vom Abend auf den Tag. Die Mitglieder haben sich jetzt in die neuen Aufgaben eingearbeitet und ihren Platz in der Kollegialbehörde mehrheitlich gefunden.

Von Anfang an haben wir einen engen Kontakt mit der Kirchenpflege Altikon gesucht und gefunden. Wir sind sehr dankbar, dass wir von unseren Nachbarn offen empfangen wurden und das Sommer- und Herbstprogramm zusammen bestreiten konnten. Wir durften sozusagen auf einen fahrenden Zug aufspringen, da die Altiker schon viele Veranstaltungen aufgegleist hatten.

Das kirchliche Programm war auch dieses Jahr sehr reichhaltig. Ich zähle die Veranstaltungen auf, um die Breite des Angebots sichtbar zu machen: Die regulären Sonntagsgottesdienste, der Feldgottesdienst beim Schützenhaus, die Taufgottesdienste, die Konfirmation, der Gospelgottesdienst am Bettag, die Abendgottesdienste, der Regionalgottesdienst. Musizier- und Singabende, Filmvorführungen, Vorträge zu Literatur und Musik, Konzerte. Wanderungen zu musikalischen Stationen, Ausflüge, Pilgerwanderungen auf Höhenwegen. Sonntagsschule, Drittklassunterricht und neu seit den Sommerferien der Club 4. Die Jugendgottesdienste und der Konfirmandenunterricht. Die Altersnachmittage, das Adventskranzen.

All diese Angebote verlangen Vorbereitung, Planung und Absprachen zwischen den Mitarbeitenden und die Mithilfe von Freiwilligen. Für das grosse Engagement danke ich zuerst meinen Kolleginnen und Kollegen in der Kirchenpflege. Dann danke ich unserem Pfarrer Daniel Morand, der Organistin Solveign Süss, der Katechetin Kathi Peter, den Sonntagsschullehrerinnen Heidi Rauschenberger und Eveline Flammer, der Sigristin Vreni Roduner, Susi Weidmann und Dori Schüssler, die dafür sorgen, dass der Chileträff und die Anlage rund um die Kirche sauber und schön bleiben. Nicht namentlich kann ich all denen danken, die im Hintergrund und unentgeltlich mitgeholfen haben.

Stand des kirchlichen Lebens (Art. 13.12 der Kirchenordnung)

Die vielfältigen Arbeiten in unserer Kirche könnten wir nicht erledigen ohne die finanziellen Mittel. Es ist mir ein Anliegen, allen Bürgerinnen und Bürgern zu danken, welche die Kirchensteuern bezahlen und damit ausdrücken, dass sie die reformierte Kirche weiterhin für unterstützungswürdig halten. Auf rund 100’000 Franken beläuft sich der Ertrag aus den Kirchensteuern. Rund 60’000 Franken erhalten wir aus dem Finanzausgleich und für zwei Drittel der Pfarrbesoldung kommen Kantonsbeiträge auf.

Unsere Kirchgemeinde zählt 514 Mitglieder. Davon sind rund ein Viertel Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Aus der Kirche ausgetreten und neu in die Kirche aufgenommen wurde je eine Person.

Unsere besonderen Gottesdienste wie Konfirmation oder Festgottesdienste sind sehr gut besucht, doch wer an einem gewöhnlichen Sonntagmorgen in die Kirche geht, wird nur eine kleine Gruppe Unentwegter antreffen. Schon länger wird über den Sinn oder die Wirtschaftlichkeit der Sonntagsgottesdienste diskutiert. Wir, die wir uns für die Kirchgemeinde engagieren, sind überzeugt, dass es die Verkündigung des Evangeliums auch in unserer Kirchgemeinde Thalheim Sonntag für Sonntag braucht. Wir halten es für richtig, dass die Kinder den schulischen und kirchlichen Religionsunterricht besuchen, nicht nur, weil es in der Kirchenordnung steht. Wir sind der Ansicht, dass es auch heute wichtig ist, dass unsere Kinder beten lernen und die Bücher der Bibel kennen. Wir glauben, dass das Vertrautwerden mit der Religion und der christlichen Ethik einen Boden unter die Füsse gibt für die Herausforderungen des Lebens.

In einer marktschreierischen Zeit werden wir als Kirche mit unserer eher leisen Botschaft oft übertönt und überhört. Wir sind jedoch überzeugt, dass wir Werte vermitteln, die für das Zusammenleben in unserer Kirchgemeinde von Bedeutung sind. Wir brauchen verlässliche, tragende christliche Gemeinschaften in unseren Dörfern, wo man einander hilft und stützt.

Weiter fordere ich die freikirchlich orientierten Personen auf, sich neben dem Engagement in der jeweiligen auswärtigen Kirche auch hier im Dorf einzusetzen. Unser kirchliches Angebot steht allen offen. Ich wünsche mir, dass wir miteinander ins Gespräch kommen und einen Weg finden, wie wir mit- oder nebeneinander einen Beitrag für die Dorfgemeinschaft leisten.

Ausblick ins Jahr 2007

An einer Retraite mit der Kirchenpflege Altikon haben wir beschlossen, auch im kommenden Jahr ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm anzubieten. Für die Zusammenarbeit haben wir das Motto «Gemeinsam» gewählt. «Gemeinsam» – als gemeinsamer Weg zusammen mit Altikon – gemeinsam in der Kirchenpflege – gemeinsam für das Dorf. Im kommenden Jahr werden traditionelle und neue Gottesdienstformen angeboten. Neu werden Lese- und Erzählgottesdienste stattfinden, ein Gottesdienst an der Thur und Gottesdienste als besinnliche Wanderung mit Wegmeditation. Im Frühsommer planen wir einen Begegnungstag für Kinder und Erwachsene der Gemeinden Thalheim und Altikon, im Freien auf der Grenze zwischen den beiden Gemeinden.

Der traditionelle Gemeindeausflug am Auffahrtstag wird uns nach Elgg führen.

Das ganze Jahr über begleitet uns das Thema «Christentum und Kunst». Im Frühling besuchen wir den Künstler Andreas Fritschi in seinem Atelier und anschliessend ein Werk von ihm in der Kirche Wülflingen. Ein weiterer Ausflug führt uns nach St. Gallen in die Stifts-Bibliothek. Im Herbst organisieren wir Vorträge zum Thema und als Abschluss des Kirchenjahres eine Ausstellung mit einem zeitgenössischen Ikonenmaler aus Georgien.

Anlässlich der Neuherausgabe der Zürcher Bibel organisieren wir im April einen Vortrag mit dem Theologen Dr. Herbert Kohler über die Schwierigkeiten des Übersetzens.

Ein Höhepunkt des Kirchenjahres wird eine Reise in die nordafrikanische Wüste sein. Wenn genügend Anmeldungen eintreffen, wird Daniel Morand diese Reise organisieren und leiten.

Wir freuen uns auf eine spannende, ereignisreiche gemeinsame Zeit.

Conrad Schneider, Präsident der Kirchenpflege

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