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Als einer der ersten Bäume entfaltet die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum L.) Ende April bis Anfang Mai ihre Blätter und Blüten. Dieser, bei uns in Parkanlagen und Alleen häufig gepflanzter Baum stammt ursprünglich aus dem Balkan. In Mitteleuropa wurden erstmals Ende des 16. Jahrhunderts in Wien Rosskastanien aus Samen gezogen. Anfang des 17. Jahrhunderts gelangten dann weitere Samen in viele Teile Europas, und im 18. Jahrhundert war der Baum bereits weit verbreitet. Die Rosskastanie kann zwischen 25 und 30m hoch, sowie bis zu 300 Jahre alt werden. Ihre Krone ist sehr dicht, weshalb Sie heute noch sehr gerne in Biergärten und Garten-Restaurants als Schattenspender vorzufinden ist.

Woher stammt der Name «Ross»?

Darüber sind sich die Historiker und Botaniker anscheinend uneins, denn es gibt darüber verschiedene Aussagen.

In der heutigen Zeit sieht man den Namen eher in Bezug der Pferdeheilung. Die Rosskastanie, sie hat im Übrigen nichts mit der Edelkastanie sprich Marone, gemein, wurde erkrankten Pferden, besonders bei Husten und Wurmbefall, verabreicht. In der alten indoeuropäischen Sprache bedeutet «Ross» falsch, unecht, nicht glaubwürdig. Darum hat wohl die Rosskastanie die Kelten veranlasst, in der Edelkastanie einen Baum der Redlichkeit oder gar der Wahrheit zu erkennen.

Gefährdet wird die Rosskastanie in jüngster Zeit vor allem durch einen zugewanderten Schädling, die Rosskastanien-Miniermotte, die bereits im Juli die Blätter zerfrisst und braun färbt. In der Regel überleben die Bäume die Fressschäden der Miniermotte. Sind sie aber bereits vorgeschädigt und geschwächt, so kann dies langfristig auch zum Absterben der Bäume führen. Die wirkungsvollste Vorsorgemassnahme ist bisher das zusammenfegen des abgefallenen Laubes unter den Bäumen und seine Vernichtung durch Verbrennen, Vergraben oder Heisskompostieren. Damit wird verhindert, dass der Schädling im Laub überwintert und im Frühjahr wieder auf die Kastanie klettert. So müssen die verbliebenen Motten dann erst wieder neu eine Population aufbauen oder von anderen Bäumen zufliegen.

In der Naturheilkunde und Kosmetik kennt man viele Anwendungsmöglichkeiten von Rinde, Blüten und Früchte der Rosskastanie.

So wurden Rindenstücke des Baumes zum Gelbfärben von Stoffen verwendet. Die Blüten legte man in Weingeist und der daraus gewonnene Alkohol diente im Riechfläschchen den Damen, in kritischen Situationen ihre «Contenance» wiederzufinden. Oder wenn man der Kastanie den Bitterstoff entzieht und sie anschliessend gemahlen wird, gewinnt man daraus ein gutes und nahrhaftes Stärkemehl, dass in Suppen und Gebäck Verwendung findet.

Für die Kosmetik sind die Früchte interessant; sie wirken gut gegen Zellulitis. Sie kochen einige Kastanien in wenig Wasser und zerdrücken sie dann mit der verbliebenen Flüssigkeit zu einem Brei. Den streichen sie auf die Hautpartie und lassen ihn eine Stunde lang einwirken. Diese Kur muss aber über einige Monate täglich angewendet werden, damit sie Erfolg bringt.

pb

Fussnote zu den letzten beiden Abschnitten: Für diesen Beitrag hat der Autor Informationen aus dem Beitrag zur Rosskastanie von
lauftext.de
verwendet, auf der vielfältige Informationen zur Naturkosmetik zu finden sind. Wir bedanken uns für die Unterstützung und empfehlen einen Besuch dieser interessanten Website!

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