Forellen

Wie schon an anderer Stelle erwähnt wurde, gehören die Forellen zu den Edelfischen oder Salmoniden (Lachsartige). Für die Thurfischer sind sie neben den Äschen die begehrteste Beute. Bis vor einigen Jahren wurden in «unserem» Fluss vor allem Bach- und Regenbogenforellen gefangen. Leider darf die Regenbogenforelle heute nicht mehr ausgesetzt werden darum verschwindet sie langsam aus unseren Gewässern.

Die Regenbogenforelle

Wie alle Forellen hat sie einen stromlinienförmigen Körper und als Besonderheit der Edelfische befindet sich zwischen Rücken- und Schwanzflosse eine sogenannte Fettflosse. Die Regenbogenforelle ist schwarz getupft und im geschlechtsreifen Alter zieht sich der Seitenlinie entlang ein purpurrotes Band (daher der Regenbogen in ihrem Namen). Sie ist schnellwüchsiger als die Bachforelle und sie wird auch schwerer. Dem Fischer liefert sie einen guten Kampf. Im Drill steigt sie gerne und springt aus dem Wasser. Vor gut 100 Jahren wurde sie aus Nordamerika importiert. Deshalb gilt sie als artfremd und darf nicht mehr ausgesetzt werden. Man sagt ihr nach, dass sie den heimischen Bachforellen die noch wenigen Laichplätze streitig mache. Dank ihrer grossen Wirtschaftlichkeit wird sie in Fischzuchtanstalten zu Speisefischen gezüchtet.

Alle Forellen sind grosse Räuber, die selbst den eigenen Laich und die eignen Nachkommen fressen. In ihrer gier schiessen sie zeitweise auf alles los, was sich im Wasser bewegt. Die Gräten lassen sich bei allen Forellen leicht entfernen, was sie zu einem begehrten Speisefisch macht. Kulinarisch begehrt sind die Bäcklein der Forellen, die sich beim garen Fisch leicht auslösen lassen.

Die Bachforelle

In kleinen Bächen unserer Region ist sie der Hauptfisch. Allerdings braucht sie sauberes sauerstoffreiches Wasser. Deshalb können bei Verschmutzung sehr schnell grosse Schäden entstehen. Auffälligstes Merkmal sind die vereinzelten roten Tupfen die sich unregelmässig neben schwarzen verteilen. Der Körperbau ist ähnlich wie bei den Regenböglern. Die Farbtönung der Bachforelle entspricht dem Grund über dem sie steht. Sie variiert zwischen Braun, Gold und Grau.

Die edle Gestalt und die farbenprächtige Zeichnung und Tönung lassen die Bachforelle als königliches Wesen erscheinen. Manchmal ist auch die Rückenflosse rot getupft. Die Fettflosse kann rot getupft oder umrandet sein. Der untere und hintere Teil der Schwanzflosse rot umrandet. Sie kämpft ähnlich wie die Regenbogenforelle, wenn auch etwas weniger heftig.

Leider sind die Bestände an Forellen in den Flüssen und Bächen des Mittellandes stark zurückgegangen. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar. Man spricht von Krankheiten, aber auch der Medikamenten-Cocktail von Substanzen die in den Kläranlagen nicht herausgefiltert werden können, werden verantwortlich gemacht. Die Tatsache, dass die Fische weniger Eier produzieren als früher lässt den Einfluss der Antibabypille vermuten. Die Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG) hat sich mit dem Projekt «Fischnetz» in den vergangenen fünf Jahren diesem Problem angenommen. Demnächst wir in einem Abschlusssymposium über die Resultate orientiert.

Auch die Thur, welche besonders in unserer Gegend einst für ihren Reichtum an Bachforellen bekannt war hat Einbussen hinnehmen müssen. Wohl gibt es noch schöne Forellen bei uns, aber die Bestände sind zurückgegangen.

Die Flussforelle

Es ist umstritten, ob die Flussforelle eine eigenständige Art ist oder ob es sich um Bachforellen handelt die in den Flüssen grösser werden können und wenn sie an tiefen Stellen ihren Standplatz haben die roten Tupfen verlieren. In Versuchen hat man festgestellt, dass Bachforellen, wenn sie an solche Standorte gewöhnt werden die gleichen Merkmale annehmen wie die Flussforellen. Es gibt denn auch Fischbücher in denen die Flussforelle keine Erwähnung findet. Die Laichzeit und die Brutdauer sind bei beiden Typen genau gleich.

Wie gesagt, fehlen der Flussforelle die roten Tupfen und ihr Anspruch an den Lebensraum und an das Nahrungsangebot ist wesentlich anspruchsvoller. Bietet ihr das Gewässer zuwenig, dann wandert sie ab.

Die Seeforelle

Sie ist die imposanteste Art unserer heimischen Salmoniden. Ihr Biotop sind die grösseren Seen der Voralpengebiete und des Jurafusses. Sie bringt es zu einem Gewicht bis zu 60 Pfund. In der Jugendzeit ist die Seeforelle schlank und langgestreckt. Mit dem Alter nimmt sie eine mehr gedrungene Gestalt an ohne aber ihre Spindelform zu verlieren. Der Rücken der Seeforelle ist grüngrau, blaugrau oder braungrau getönt. Auch sie hat keine roten, sondern nur schwarze Tupfen.

Man unterscheidet zwischen der jugendlichen Schweb- oder Silberforelle und der grossen Grundforelle. Die ersteren halten sich mehr im Schweb auf und ernähren sich hauptsächlich von allerlei Kleingetier. Die Grundforellen stehen normalerweise in den Tiefen und sind ausgesprochene Raubfische. Zum Laichen steigen die Seeforellen in die Flüsse auf und kehren dann nach dem sie die Eier abgesetzt haben wieder zurück. Im Frühling, wenn sich das Wasser zu erwärmen beginnt und damit das Wasserleben wieder aktiviert wird, halten sich die Seeforellen gerne in den Uferzonen auf.

jro

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