Natur 1: Fischsterben

Zu tausenden verendeter Äschen und Aale sind diesen Sommer den Rhein hinab­ge­trie­ben. Traurige Bilder wurden in den Medien veröffentlicht. Alarm bei den Fischern! Viele Petrijünger haben mitgeholfen, die Kadaver einzusammeln.

In der letzten Dorfposcht hatte ich noch die Äsche als forellenartige Fischart erwähnt, inzwischen hat diese Spezies in dramatischer Weise die Medien beschäftigt. Sogar in der Tagesschau des Schweizer Fernsehens wurde über das grosse Fischsterben berichtet.

Was ist passiert? Die Äsche, ein Edelfisch, braucht sehr viel Sauerstoff. Je wärmer das Wasser ist, um so schwächer ist die Konzentration des Sauerstoffes. Für Forellen und Äschen werden Temperaturen über 25 Grad problematisch. Diese Grenze wurde im Rhein Ende August teilweise überschritten. Dazu kam noch der niedrige Wasserstand. Weil wenig Wasser in den Gewässern war, waren auch die Schadstoffe konzentrierter, was den Fischen schon genug zu schaffen machte. Die betroffenen Fische schwammen an die Oberfläche und rangen nach Sauerstoff. Ein grosser Teil erstickte dann. Je grösser die Tiere sind, um so mehr Sauerstoff benötigen sie. Deshalb waren vor allem die grösseren Fische betroffen.

Da in den Gewässern die Temperaturen nicht an allen Stellen gleich sind, darf an­ge­nom­men werden, dass ein Teil der Fische in kühleren Bereichen Zuflucht gefunden hat und dort überleben konnte. Überlebt hat auch der Grossteil der jungen Tiere. Trotz­dem, der Schaden ist sehr gross und da die Äsche zu den vom Aussterben bedrohten Fische gehört, sehr tragisch. Im Hochrhein, vor allem in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen, wurden rund 20’000 tote Äschen geborgen.

Im Kanton Zürich war die Lage etwas weniger dramatisch. Trotzdem, in den Stau­hal­tungen Rheinau und Eglisau wurden insgesamt rund drei Tonnen tote Fische geborgen. Diese stammten jedoch nicht ausschliesslich aus dem Zürcher Rhein, sondern wurden teilweise von weiter oben angeschwemmt.

Harte Zeiten mussten in den vergangenen Monaten die Fischereiaufseher durch­ma­chen. Schon lange vor dem grossen Fischsterben fingen einige Gewässer an aus­zu­trock­nen. Hier mussten die Aufseher, unterstützt durch viele Fischer und durch Mitarbeiter des AWEL (Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft), die noch bestehenden Pfützen abfischen und die Tiere (auch Krebse) in Gewässer mit sicherem Wasserstand trans­por­tie­ren. Wenn dann wieder normale Verhältnisse eintreten, können die abgefischten Ge­wäs­ser von dort aus wiederbesiedelt werden.

jro

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