Kirche

Unterwegs auf dem Jakobsweg von Conques nach Moissac, im Oktober 2001

Oder wie es H. Schulze sagt: «Der Weg zum eigenen Innern geht immer über ein Stück Aussenwelt.» Diese Zitate gehören zu einer Auswahl von beinahe zweihundert Wegworten, die unter anderem den Unterschied vom Pilgern zum gewöhnlichen Wandern ausmachen. Jeden Morgen erhielten wir eines zugeteilt. Es stand auf einem kleinen laminierten, farbigen Kärtchen, war solid und wasserfest. Vielleicht passte es in unsere Situation, stimmte uns nachdenklich und begleitete uns den ganzen Tag. Oder wir vergassen es bald wieder, um dann irgendwann, beim Durchstöbern des Rucksackes oder erst zuhause wieder darauf zu stossen. Vereinzelt gab es auch solche, die wir im Moment nicht ertrugen und wieder abgeben durften.

Es begann mit einer Panne. Unsere Koffer waren bereit zum Aussteigen, nachdem wir die ganze Nacht im Zug verbracht hatten. Anstatt in den Bahnhof von Toulouse einzufahren, hielt der Zug aber an, und dies während drei Stunden! Es sei jemand von einer Brücke aus auf die Fahrleitungen gesprungen. Im gleichen Bahnhof gab es eine Woche später, bei der Heimreise, noch Sicherheitskontrollen. Dazwischen flogen an einem Abend und in der Nacht Militärjets im Tiefflug über unseren abgelegenen Gasthof. Dies sei nicht normal, meinte der Wirt, sie würden eben den Krieg üben. Im Übrigen tat es gut, von all dem Schrecklichen, das in den vergangenen Wochen passiert war, Abstand nehmen zu können. Dafür ist eine solche Pilgerwoche wie gemacht.

Begegnet sind uns grosse und einsame Landschaften, wo wir stundenlang kaum ein Haus und schon gar kein Dorf sahen. Wir wanderten auf Höhenwegen, an prächtiger Aussichtslage, wie auch unten im Tal dem Fluss entlang. Besonders eindrücklich war der Weg in einem lichten Buschwald mit verschiedenen Koniferen, Birken und voll von Buchssträuchern. Über mehrere Kilometer hinweg war er auf beiden Seiten gesäumt von halb hohen Trockenmauern. Geheimnisvoll und richtig märchenhaft wirkte ein anderer Wald, dessen überaus knorrigen Stämme und Äste überwachsen oder behangen waren mit isländischem und anderen Moosarten sowie mit weissen Flechten. Die Landschaft veränderte sich natürlich im Laufe der 150 Kilometer und erinnerte uns gegen das Ende der Woche an die Toscana.

Erzählt, geplaudert, gelacht und diskutiert wurde viel auf den langen Wegen. Eindrücklich war es aber auch, als wir bewusst schweigend in einen goldenen Morgen wanderten und dabei nur die Vögel pfeifen hörten und mit der Zeit von Ferne das Gackern der Hühner und das Blöken der Schafe von einem Bauernhof her. Es war die Zeit der Weinlese. Häufiger als Mais begegneten uns Hirsefelder. Auf den geernteten Melonenfeldern lagen noch ziemlich viele Früchte herum. Am Wegrand konnten wir Baumnüsse zusammenlesen und reife Feigen pflücken.

Wir durchwanderten Kastanienwälder, kleine und grössere Dörfer mit alten Steinhäusern, kamen an Schlössern und schlossähnlichen Gutsbetrieben vorbei und passierten die bekannte alte Brücke in Cahors. Zum Staunen brachten uns riesige, imposante Felsformationen und alte, geschichtsträchtige Orte, die zum Teil zu den schönsten Frankreichs gehören.

Spuren hinterliessen auch die Menschen, denen wir begegneten. Die Fahrerin, die uns mit dem Bus begleitete. Der Lebenskünstler, der uns zeigte, wie wunderschön er die Umgebung seines alten Hauses gestaltet hatte und uns Chasselas-Trauben von seiner Pergola verteilte. Oder die Frau, die ihr Mittagessen unterbrach, um für uns den Einkaufsladen zu öffnen. Jeden Tag schliefen wir an einem andern Ort, wurden vor allem kulinarisch verwöhnt und spürten, dass wir willkommen waren. Auf einer schmalen Strasse kam uns am letzten Wandertag ein Auto mit einer Zürcher Nummer entgegen. Es war eine ältere Frau aus Winterthur, die jeweils den Sommer in dieser Gegend verbringt.

Pilgern heisst auch, einmal einer abgelegenen Kapelle mit dem Glockenstrang ein Geläut zu entlocken, einzukehren und eine Flasche Wein miteinander zu teilen, um sich in einer Gemeinschaft eingebettet zu wissen. So gingen die Freude und der Humor nicht verloren, auch wenn es regnete oder wenn etwelche Gebresten an Beinen, Füssen oder Knien auftraten. Ein grosses Kompliment an die Gruppe für die gute Stimmung.

Susann Morand


Adventsfenster der Sonntagschule Thalheim

Die Kinder der Sonntagschule Thalheim haben im neuen Chileträff zwei Adventsfenster gestaltet, die am 1. Advent (Sonntag, 2. Dezember) eröffnet werden, und zwar um 19 Uhr mit einem Apéro auf dem Kirchplatz. Dazu laden wir herzlich ein, besonders auch die Eltern der Sonntagschulkinder.

Anschliessend findet um 20 Uhr in der Kirche Thalheim ein Advents-Abendgottesdienst statt (kein Familiengottesdienst).


Kerzenziehen in Altikon

Samstag, 1. Dezember, 14-17 Uhr
Mittwoch, 5. Dezember, 14-17 Uhr
Freitag, 7. Dezember, 17-19 Uhr
Samstag, 8. Dezember, 10-13 Uhr

Im Zivilschutzraum (Untergeschoss) des neuen Begegnungsraumes oberhalb der Kirche.

Unser Angebot: Sechs verschiedene Farben für Paraffin/Stearin-Kerzen und zwei verschiedene Sorten Bienenwachs, günstige Preise.


Einladung zum Kleinkindergottesdienst

Am Sonntag, den 23. Dezember, findet in der Kirche Thalheim um 10.30 Uhr ein sogenannter Chrabbelgottesdienst statt, zu dem alle Kleinkinder mit ihren Eltern und Verwandten eingeladen sind. Wir möchten miteinander auf einfache und kurze Weise Weihnachten feiern, mit einer Geschichte, mit Liedern und Musik.


Heiligabend-Familienfeier

Montag, 24. Dezember, 17 Uhr

Wir laden die ganze Gemeinde und speziell auch die Familien zu einer Christabendfeier ein. Wir haben sie neu einmal auf 17 Uhr angesetzt, um einerseits den späten Abend für die Familienfeiern frei zu behalten und andererseits den Familien den Besuch einer solchen Feier am frühen Abend zu ermöglichen.

Mit Singen, Musik und Geschichte wird die Feier familienwürdig gestaltet sein.


Kalender «Ein täglich Wort 2002»

Der neue Abreisskalender liegt in den Kirchen auf oder kann bis Mitte Dezember im Pfarramt bestellt werden (052 336 12 25). Sein Preis beträgt Fr. 14.80.


Rüdlingerwochenende 2002

Samstagnachmittag und Sonntag, 19./20. Januar

«Brücken auf dem Lebensweg»: Erfahrungen mit alten und neuen Ritualen in Familie, Kirche und Dorfgemeinschaft.

Das Wochenende wird von einer Kommission der Bezirkskirchenpflege (Leitung: Pfrn. Anita Keller) und dem Ethnologen Rolf Gollob gestaltet und bietet eine wertvolle Möglichkeit mit interessierten Menschen aus andern Bezirksgemeinden in Kontakt zu kommen. Auch für Kinder und Jugendliche wird ein abwechslungsreiches Programm angeboten.

Auskünfte erteilt: Pfrn. Anita Keller, Benken, Tel. 052 319 11 89 und Susann Büchi, Andelfingen, Tel. 052 317 33 92


Unsere Kirchgemeinde im Internet

Unsere Kirchgemeinden haben seit einiger Zeit eine gemeinsame Mini-Homepage im Internet, auf der alles Wichtige und Aktuelle aus unseren Gemeinden zu lesen ist. Sie finden die Seite wie folgt:

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine fröhliche und friedsame Advents- und Weihnachtszeit!

Pfr. Daniel Morand

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