Editorial

Liebe Leserinnen und Leser

[Titelbild der Dorfposcht]Als mein Vater mit mir per Vespa vor rund vierzig Jahren in Andelfingen die Brückenbaustelle der N4 besichtigte, ahnte ich noch nichts. Auch nicht vor rund 30 Jahren, als ich mit meinen Kollegen ein Pfingst-Wochende an der Thur verbrachte. Nun, man kann nicht immer alles voraussehen, mit meiner Familie bin ich nun schon 17 Jahre in Thalheim zuhause, und die Zeit läuft, so scheint es zumindest, immer schneller.

Einiges hat sich in all den Jahren verändert. Ein Vergleich mit anderen Regionen zeigt aber, dass in unserer Gemeinde vieles etwas gemächlicher vor sich geht. In all den Jahren hatten wir nur eine langsame Zunahme der Bevölkerung. Selbst die Grossüberbauung «Husammann», wird unsere Infrastruktur nicht in Nöte bringen. Dies verdanken wir nicht zuletzt der Weitsicht der damaligen Behörden beim Bau der Turnhalle, denn nun konnte ein Zentralschulhaus in einem vernünftigen Kostenrahmen realisiert werden. Die Schule bleibt sicher noch einige Zeit in der Gemeinde. Die Politische Gemeinde wird, auf Anregung eines Stimmbürgers, das alte Schulhaus als «standesgemässes» Gemeindehaus erhalten. Obwohl immer wieder von Gemeindefusionen und «vernünftigen Verwaltungseinheiten» die Rede ist. Was ich damit sagen will, wir sind in vielen Dingen unsere eigenen Meister und können in vielen Bereichen be- oder zumindest mitbestimmen. Das sollte uns etwas Wert sein. Das bleibt aber nur so, wenn sich Leute finden lassen, die sich für unser Gemeinde einsetzen.

Ich stelle jedoch auch fest, dass vermehrte Dialoge mit dem «Kanton» stattfinden. Immerhin sind wir in letzter Zeit doch recht berücksichtigt worden. Radweg nach Andelfingen, Verlegung der Strasse bei der Kirche mit dem Bau eines Gehweges zu Kirche. Auch für die Erholungssuchende-Probleme an der Thur findet ein Dialog mit dem Kanton statt. Eine Arbeitsgruppe soll dieses Jahr an der ganzen Zürcher Thur eine Ist-Zustandesaufnahme vornehmen und auf diesen Grundlagen Verbesserungsvorschläge erarbeiten.

Eines der grösseren Probleme ist im Moment der Flughafen Zürich. Es geht nicht um Verhinderung, Bekämpfung oder andere Polemik. Das Lärmempfinden ist verschieden, zu beachten ist aber, dass die Zunahme der Flugbewegungen vom heutigen Stand bis in 10 Jahren rund 30% beträgt. Wie sich das auswirken wird, ist schwer abzuschätzen. Fakt ist im Moment, dass unserer Gemeinde durch die, noch nicht definitiv festgesetzten, Lärmgrenzwerte für die Zukunft ein Einzonungsverbot für Wohnraum droht. Das Wachstum der Gemeinde wäre auf die heutigen Einzonungen beschränkt. Für mich als «Gewerbler» sind dies keine schönen Aussichten. Denn auch hier sind Arbeitsplätze in Gefahr. Als Delegierter des Gemeindpräsidentenverbandes und des ZPW werde ich an der «Konsultativen Konferenz für Flughafenfragen» (Runder Tisch) teilnehmen können. Ich bin gespannt.

Sie sehen, es tut sich in unserem Umfeld doch einiges. Die nächsten Wahlen liegen schon bald wieder vor uns. Damit unser Zusammenleben weiter funktioniert und unsere Anliegen vertreten werden, ist engagierter «Nachwuchs» gesucht.

Ihr Gemeindepräsident Peter Wettstein

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