In eigener Sache: Die letzte Dorfposcht

Nein, lassen Sie sich von diesem Unheil verkündenden Titel bloss nicht einschüchtern! Die Dorfposcht bleibt vom Schicksal verschont, das in diesen Monaten so manche Zeitschrift ereilt – eingestellt, verkauft, fusioniert zu werden. Es ist die letzte Dorfposcht für mich. Zumindest als Macher; als Leser werde ich selbstverständlich weiterhin zur Verfügung stehen.

Seit 1991 mit dabei

Ich bin seit 1991 mit dabei und habe seither unser Mitteilungsblatt vor allem gestalterisch geprägt. Das aktuelle Layout der Dorfposcht ist auf meinem Mist gewachsen. Die Layouterei am Computer habe ich nach Erika Fischs Abgang Ende 1994 lange Zeit als One-man-show inszeniert. Seit 1998 wechsle ich mich beim Desktop-Publishing mit Erich Bucher ab.

Dorfposcht-Know-how

Die Dorfposcht war für mich eine grosse Chance – was ich in Sachen DTP und Zeitschriftenmachen quasi auf der grünen Wiese erproben und am lebenden Objekt lernen konnte, hat mir in den letzten Jahren eine Menge genützt. Dank meiner Dorfposcht-Erfahrung kann mich in meinem Job als Redaktor einer Fachzeitschrift für elektronisches Publizieren kaum eine Software-Macke aus der Ruhe bringen. Auch wie man Zeitschriften gliedert, Beiträge und Inserate platziert und einen interessanten und abwechslungsreichen Ablauf in ein Magazin bringt, kann man bei der Dorfposcht hervorragend lernen. Davon habe ich im letzten Jahr eine Menge profitiert, als ich fürs (inzwischen eingestellte) Schweizer Computermagazin «M+K Computermarkt» die Redaktionsleitung besorgte. Wobei ich sagen kann, dass die Produktion von 24 Seiten Dorfposcht oft mindestens so anspruchsvoll war wie die von 94 «M+K»-Seiten – die vielen kleinen Beiträge erfolgreich unterzubringen, ist mitunter ein schwieriges Puzzlespiel.

Seit ich jedoch beruflich das gleiche mache, wie mit der Dorfposcht als Hobby, ist meine Motivation nicht mehr ganz so gross. Es hat sich im letzten Jahr mehr als einmal ergeben, dass ich während der Woche einen «Publisher» oder ein «M+K» druckfertig gemacht habe und am Wochenende die Dorfposcht layoutete. Was Wunder, wenn ich des Nachts von PageMaker- und InDesign-Werkzeugpaletten träume!

Neues Mitglied fürs Redaktionsteam

Ich mache deshalb Platz für ein neues Mitglied im Dorfposcht-Redaktionsteam. Dabei ist eins ganz klar: Mit einem neuen Kopf dürfen und sollen neue Ideen Einzug halten. Die Dorfposcht darf sich verändern und ein neues Gesicht bekommen. Das tut ihr gut – denn nach der Konsolidierungsphase, die nach dem turbulenten Start das Richtige war, stehen die Zeichen im neuen Jahrhundert wieder auf Veränderung.

Ein Job bei der Dorfposcht ist eine spannende Sache – ob man mit Computern nun etwas am Hut hat oder nicht. Ich möchte aber an dieser Stelle die Chancen für PC-Fans herausstreichen. Gerade für erste Gehversuche im Bereich DTP oder auch Internet und Web-Publishing ist diese Dorfposcht eine tolle Möglichkeit. Die Schwelle, um einzusteigen, ist niedrig. Man braucht keine Vorkenntnisse oder gar eine abgeschlossene grafische Berufslehre – Begeisterung fürs Zeitschriftenmachen, Experimentierfreude und die Neugierde eines Autodidakten zählen viel mehr. Und dennoch arbeiten wir mit den Mitteln, die auch bei der professionellen Zeitschriftenproduktion zum Einsatz kommen. Du machst als Mitglied der Dorfposchtredaktion ein Heft, das gedruckt und gelesen wird.

Ganz ehrlich – es macht eine Menge Spass!
Weitere Auskünfte gibt Erich Bucher.

Matthias Schüssler

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