Jägerlatein: Die Elster

Wer kennt sie nicht? Die schwarzweissen Vögel mit dem langen Stoss. Sie sind bei uns recht häufig. Auch der eigenartige Flug ist bezeichnend für diesen Rabenvogel. Die Elster, auch Ägerst genannt, kommt bis ins Hochgebirge vor. Im Berner Oberland wurde sie schon auf 2200 Meter beobachtet.

Obschon die Elstern zuweilen in grösseren Scharen vorkommen, sind sie bei uns nur in kleinen Gruppen zu sehen. Als Kulturfolger bevorzugen sie offene Landschaften mit parkartigem Charakter. Besonders Flussniederungen mit Baumreihen, Gebüschgruppen und abwechselnden Wiesen und Feldern. Beliebt sind auch Sumpfgebiete mit Weiden- und Erlengruppen, Ödland, Dornhecken, Feldgehölze, Obstanlagen sowie Parks und Friedhöfe in Dörfern und Städten. Gemieden werden geschlossene Wälder, Steilhänge, enge Täler, Felsgelände und schneereiche Gebiete. Besonders im Winter sucht die Elster die Nähe von Siedlungen.

Die Elster ist eine ungemein anpassungsfähige Art und ernährt sich sehr vielseitig. Tierische Nahrung wird der pflanzlichen vorgezogen. Einen besonders hohen Anteil haben vor allem Insekten im Frühjahr und Herbst. Käfer, Heuschrecken, Grillen, Zweiflügler, Wanzen und Schmetterlinge. In Gradationsjahren wird das reichhaltige Angebot genutzt (z.B. Maikäfer und Kartoffelkäfer). Daneben werden auch Würmer, Schnecken, Spinnen, Amphibien, Eidechsen und Kleinsäuger verzehrt. Zur Brutzeit raubt sie mit Vorliebe Gelege und Junge anderer Vogelarten, welche sie meisterhaft zu entdecken versteht. Bei Freibrütern können dabei erhebliche Verluste entstehen und sogar Höhlenbrüter sind nicht sicher vor ihr.

Als pflanzliche Nahrung werden vor allem Sämereien (Unkraut- und Grassamen) verzehrt. Unbeliebt machen sie sich bei den Bauern, wenn sie Mais- und andere Getreidekörner stehlen. Sobald diese zu keimen beginnen, zupfen sie diese mit Vorliebe aus dem Boden. Früchte (Birnen, Kirschen, Trauben, Eicheln und Beeren aller Art) gehören ebenfalls zum Speiseplan. An Strassen und Bahndämmen werden auch tote Tiere aufgenommen. Ein auffallendes Verhalten wird der Elster nachgesagt. Sie hat eine Vorliebe für glänzende Gegenstände, die sie gerne mitnimmt und versteckt. Aber diebisch, wie ihr das nachgesagt wird ist sie eigentlich nicht.

Die Hauptfeinde sind vor allem Habicht und Sperber. Aber auch der Waldkauz und der Marder stellen der Elster nach. Wegen ihres räuberischen Verhaltens vor allem den Singvögeln gegenüber, aber auch wegen des Schadens, den sie in der Landwirtschaft anrichtet achten die Jäger darauf diesen Vogel kurzzuhalten und bejagen ihn deshalb je nach Häufigkeit der Bestände.

jro

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